Der Bezirksausschuss Bogenhausen fordert das Mobilitätsreferat auf, seinem Versprechen der Beschleunigung des ÖPNV nachzukommen und auf der Ismaninger Straße wieder eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h anzuordnen.“ Diesen Antrag der CSU-Fraktion lehnte das Kommunalparlament mit 16 gegen zehn Stimmen von der CSU und SPD-Lokalpolitiker Gerrit Dittrich ab.

In der Begründung des Antrags heißt es: „Seit der Anordnung von Tempo 30 auf der Ismaninger Straße kämpft die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) mit der Einhaltung des Fahrplans an dieser Stelle. Damit der ÖPNV auch in Bogenhausen wieder zuverlässig und belastbar wird, ist es notwendig, auf einer Hauptstraße wie der Ismaninger Straße wieder Tempo 50 zuzulassen, damit auch die Trambahnen pünktlich und zügig ihre Fahrgäste transportieren können.“

Dem Beschluss ging ein verbaler Zweikampf zwischen CSU-Stadtrat Jens Luther und Grünen-Fraktionssprecher Samuel Moser voraus. Luther erklärte: „MVG-Geschäftsführer Ingo Wortmann hat gegenüber dem Stadtrat betont, dass die MVG massiv belastet wird, die Straßenbahnen durch Tempo 30 ausgebremst werden, man deswegen mehr Fahrzeuge und mehr Personal braucht.“ Es sei daher sinnvoll, die Maßnahme zurückzunehmen.

Moser meinte: „Bei der Zustimmung zu Tempo 30 hat die MVG erläutert, dass die Verzögerung etwa 30 Sekunden beträgt und kein Mehrbedarf an Straßenbahnen besteht. Die Tempobeschränkung ist eingeführt worden, weil es seit Jahren Beschwerden von Anwohnern wegen Lärms gegeben hat.“

Diese Aussage konterte Luther: „Es gibt keine Messung zu Lärmwerten. Diese wurden errechnet, wie auch in der Leopoldstraße. Diese Annahme der Stadt ist doch Irrsinn. Wortmann hat den Stadtrat ja nicht belogen!“

Nebenbei: Die Einführung von Tempo 30 – das gilt seit Anfang des Jahres auf der gesamten Strecke der Ismaninger Straße – geht auf einen Antrag in der Bürgerversammlung 2019 zurück. Die Polizeiinspektion Bogenhausen hatte dazu erklärt: „Das Unfallgeschehen in der Ismaninger Straße ist unauffällig.“