Da fragt man sich wirklich, was manche Lokalpolitiker bei der Abstimmung von Anträgen denken, besser nicht denken. Bestes Beispiel dafür: „Die Gehwege nach erfolgtem Glasfaserausbau unverzüglich wieder verkehrssicher herstellen.“ Diese Initiative von CSU-Stadtrat Jens Luther wurde jüngst im Bezirksausschuss mit 20 gegen die zwölf Stimmen der CSU abgelehnt. Die Begründung laut Protokoll des Untergremiums Verkehr: „Ein Mitglied legt dar, dass inzwischen alle Gehwege fertiggestellt wurden.“

In dem Antrag heißt es: „Das Baureferat wird aufgefordert dafür zu sorgen, dass Gehwege unmittelbar nach Beendigung der Baumaßnahmen zum Ausbau des Glasfasernetzes in den jeweiligen Abschnitten durch die verantwortlichen Baufirmen wiederhergestellt werden.“

Die Begründung dazu: Aktuell werden viele Gehwege aufgegraben, um das Glasfasernetz auszubauen. Häufig ist dabei zu beobachten, dass die Deckschicht der Gehwege über Wochen und Monate hinweg nicht wiederhergestellt wird, sodass über diesen langen Zeitraum hinweg gefährliche Stolperfallen von mehreren Zentimetern Höhe verbleiben. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf die Sicherheit, sondern auch auf die Barrierefreiheit der Gehwege aus. Dies mag für ein paar Tage vielleicht noch hinzunehmen sein, über längere Zeiträume hinweg aber nicht.

Als Beispiel dazu führte Luther den Weg an der Daglfinger Straße zur S-Bahn an. Persönlich kennt er den Missstand. Er war unlängst an einer Kante hängen geblieben und hatte sich eine Verletzung zugezogen, musste wochenlang eine Fuß-Orthese tragen. Nebenbei: Laut Telekom-Angaben Mitte September im Kommunalparlament werden aktuell in Zamdorf für 4500 potenzielle Haushalte Anschlüsse geschaffen.

Stolperstelle Hauseingang an der Elektrastraße: Glasfaserkabel verlegt, Graben zugeschüttet, Teerlage aufgetragen, Rand grün angesprüht – doch die Decksicht wurden erst Wochen später aufgetragen.     Foto: hgb