Die Überquerung der Sternwartstraße für Rollstuhlfahrer, Fußgänger mit Kinderwagen / Rollator
und radelnde Kinder verbessern und die Überquerung des Galileiplatzes für Radfahrer sicherer
gestalten: Der Bezirksausschuss bat im Dezember 2023 das Mobilitätsreferat um Stellungnahme
zu diesen Anliegen einer Bürgerin unter Einbeziehung der Schulwegsicherheit. Nun liegt die
Antwort der Behörde vor.
Zum Hintergrund: Für Fußgänger und Radfahrer ist der Galileiplatz ein neuralgischer
Verkehrsknoten, oft verbunden mit gefährlichen Situationen. Immer wieder hatten Anwohner im
Kommunalparlament Verbesserungen gefordert. Auf Höhe der Possartstraße 35 (Kita) könnte, so
die Stadt vor Jahren, eine „Querungshilfe“ gebaut werden. Doch dafür müssten eine Bushaltestelle
verlegt und ein halbes Dutzend Bäume gefällt sowie eine Mittelinsel gebaut und Beleuchtungen an
Peitschenmasten installiert werden. Wohl zu aufwändig. Das Mobilitätsreferat wurde im Dezember
2023 von den Lokalpolitikern gebeten, zwei Punkte zu untersuchen. Dazu die Behörde (Auszüge;
bearbeitet):
Querungssituation Sternwartstraße: Die Straße ist seit einigen Jahren Teil einer Tempo-30-Zone.
Zwei einmündende Seitenstraßen zwingen den Fahrverkehr aufgrund der geltenden Rechts-vor-
Links-Vorfahrtregelung zur Verlangsamung der Fahrgeschwindigkeit.
Die Querungssituation wurde insbesondere unter dem Aspekt der Schulwegsicherheit geprüft. Der
Galileiplatz befindet sich im Sprengelgebiet der Grundschule an der Gebelestraße und bildet dabei
die östliche Sprengelgrenze. Bei einer Ortsbegehung zur schulrelevanten Zeit im Februar 2024
zwischen 7.15 und 8 Uhr wurden circa zehn Grundschulkinder beobachtet, die in Begleitung eines
Erwachsenen mit Tretrollern aus dem Wohngebiet südwestlich des Platzes kamen (entlang der
Lamontstraße) und an der Einmündung Lamont- die Sternwartstraße (Tempo-30-Zone) querten.
Außerdem fuhren zwei Kinder mit je einem Erwachsenen per Rad an derselben Stelle über die
Sternwartstraße und setzten die Fahrt auf der gegenüberliegenden Gehbahnseite fort.
Aufgrund schwachen Fahrverkehrs in der Sternwartstraße mit sehr großen Verkehrslücken war dies
gefahrlos möglich. Die Einrichtung einer Querungshilfe auf Höhe der Lamontstraße wurde in der
Vergangenheit bereits geprüft und aufgrund fehlender ausreichender Verkehrszahlen als rechtlich
nicht umsetzbar abgelehnt. In diesem Bereich befinden sich zwei Bordsteinabsenkungen
gegenüber (Kurvenbereich und private Grundstückszufahrt), so dass auch mit Rollstuhl / Rollator,
Kinderwagen oder Kinderrad barrierefrei gequert werden kann.
Am Galileiplatz selbst kam es zu keinerlei Querungen von Schulkindern, weder in Nord-Süd / Süd-
Nord-Richtung noch in Ost-West-Richtung. Radelnde Schüler querten den Platz problemlos. Aus
Sicht der Schulwegsicherheit sind derzeit keine verkehrlichen Maßnahmen erforderlich. Das Zu-
Fuß-Queren der Sternwartstraße direkt am Galileiplatz wird nach objektiver Betrachtung nicht als
besonders gefährlich eingestuft. Die Fußgängerzahlen sind sehr gering und es gibt Lücken im
Verkehrsfluss. Jedoch sind zwei breitere Fahrbahnteile zu queren ohne das Vorhandensein einer
begehbaren, baulichen Mittelinsel. Auch fehlen dort Bordsteinabsenkungen. Daher wäre eine
Optimierung der Querung durch bauliche Maßnahmen begrüßenswert.
Das Baureferat hat die bauliche Umgestaltung der begrünten Mittelinsel in eine Fußgänger-
Schutzinsel sowie die Umgestaltung des nördlichen und südlichen Gehwegbereichs auf Nachfrage
abgelehnt. Hinsichtlich von zwei sich gegenüberliegenden Bordsteinabsenkungen direkt östlich der
begrünten Mittelinsel zeigte sich das Baureferat zur genauen Prüfung bereit, sofern der
Bezirksausschuss diese Stelle entsprechend befürwortet.
Optimal wäre eine gesamtheitliche Neuplanung des Galileiplatzes, um die Querungssituation
für den Fußverkehr insgesamt und umfassend zu verbessern.
In der Praxis hat sich bislang eine besondere Gefährdung des Radverkehrs beim Fahren im
Mischverkehr am Galileiplatz nicht gezeigt. Flächige Rotfärbungen von Radverkehrsanlagen
werden in München zur Kenntlichmachung besonderer Gefahrenstellen, etwa an konfliktreichen
oder stark befahrenen Kreuzungen, eingesetzt. Damit die Signalwirkung der Rotfärbung erhalten
bleibt, wird jeder Einzelfall geprüft.
Nach Prüfung wird eine Roteinfärbung nicht befürwortet. Es soll eine inflationäre Roteinfärbung
vermieden werden, da dies bei den Verkehrsteilnehmenden zu einem Gewohnheitseffekt führen
könnte. Auch wenn Flächen subjektiv als gefährlich empfunden werden, spiegelt dies nicht die
objektive Gefahrenlage vor Ort wider. Am Galileiplatz kam es in den letzten Jahren zu keiner
Unfallhäufung und auch sonst liegen keine objektiven Anhaltspunkte vor, die eine Hervorhebung
der Stelle als besonders gefährlich rechtfertigen würden.
