Die städtischen Maßnahmen zur Verkehrswende sind (auch) in Bogenhausen nach und nach sichtbar. Parkplätze werden in Mobility Points – ja, es musste dafür und für weitere Bezeichnungen englische Begriffe herhalten – umgewandelt. Es wurden und werden Stellplätze für Shared Cars, für E-Roller (E-Scooter) und E-Räder, „normale“ Räder und Lastenräder per Schilder und Abgrenzungen ausgewiesen. Bis Ende 2025 sollen es stadtweit 675 „geteilte Abstellflächen“ sein, davon 40 in Bogenhausen.
Gleich vier Tagesordnungspunkte zu diesem Thema beschäftigte die Mitglieder des Bezirksausschusses in der vergangenen Sitzung. Das zweite Anliegen – ein Bürgerantrag: „Abbau des Radparkplatzes auf der Fahrbahn vor Gemingstraße 1,“ wo ein zehn Meter langer Parkraum für Zweiräder ausgewiesen und durch fest installierte Baken abgetrennt wurde.
Die Argumente für den Abbau: „Es herrscht keinerlei Bedarf für einen solchen Parkraum für Zweiräder • Die Privatgärten Gemingstraße 1 bis 7 werden für eigene Räder genutzt • Vor den Mehrfamilienhäusern Gemingstraße 2, 4 und Salmdorfer Straße 5 und 7 ist stets Platz für Fahrräder (auch das ständig genutzte Rad des Antragstellers in Gemingstraße 2) • Beim Bushäuschen in der Rennbahnstraße sind weitere freie, befestigte Streifen neben der Gehbahn, auf denen bereits gelegentlich einzelne E-Roller geparkt wurden • Vor dem Eingang der Trabrennbahn ist ein großer freier, asphaltierter Platz, der bei Flohmärkten für Zweiräder genutzt wird, ohne jemals den Eingang zum Flohmarkt beeinträchtigt zu haben.“
Fazit des Anliegers: Es werden durch den Radparkplatz völlig unnötig zwei Parkplätze entfernt, obwohl die Parkraumsituation für Autos, insbesondere bei Flohmärkten, bereits beengt ist.
Die CSU-Fraktion unterstützte das Ansinnen. Jens Luther erklärte: „Wir sehen das eins zu eins genauso. Der Radparkplatz an dieser Stelle macht keinen Sinn.“ Und Lutz Heese ergänzte: „Wir sollten über unseren Schatten springen und dem ehrlich gemeinten Bürgeranliegen zustimmen.“
Dagegen Samuel Moser von den Grünen: „Es ist schwierig, die Maßnahme nach ein paar Wochen wieder einzukassieren.“
Grüne, SPD, FDP und der Linke-Vertreter lehnten aus Prinzip das Ansinnen des Bürgers ab. Sie hatten nämlich gemeinsam einen Nachtrag zur Tagesordnung („Evaluierung der Teilstrategie Shared Mobility“ – siehe vierter Bericht zur Verkehrswende) eingereicht, der folgend bewilligt worden war.
