Breite Radwege und Verschmälerung oder gar Entfall von Fahrspuren, Stellnischen für E-Roller sowie E-Räder und „Lastenschiffe“ und / oder Ausweisung von Carsharing-Stellplätzen verbunden mit Wegfall von „normalen“ Parkplätzen, beabsichtigtes Verbot des Gehwegparkens in vielen Straßen – für all hat das städtische Mobilitätsreferat Geld und Umsetzungskapazitäten. Und wenn’s ums sicherheitsrelevante Bürgerwünsche geht – was machen dann die „Verkehrswender“?

Der Kreuzungsbereich Meistersinger – / Knappertsbusch- / Robert-Heger-Straße im Cosimapark ist flächenmäßig einer der größten in Bogenhausen, wenn nicht gar in München. Immer mehr Menschen fühlen sich dort unwohl beim Queren der Fahrbahnen, Eltern bangen um die Sicherheit ihrer Kinder. Offensichtlich ist rechts vor links nicht jedem motorisierten Verkehrsteilnehmer geläufig. Oft kommt es zu brenzligen Situationen.

„Seit der Eröffnung des neuen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums (WHG) am Fideliopark hat der Verkehr von Kindern und Jugendlichen, die dorthin fahren oder laufen, erheblich zugenommen. Insbesondere laufen viele von der Meistersinger- in Richtung Knappertsbuschstraße und überqueren dabei die Robert-Heger-Straße. Diese Kreuzung ist sehr breit, und ich habe bereits mehrfach beobachtet, wie knapp Unfälle zwischen Autos, Fußgängern und Fahrradfahrern vermieden wurden,“ so ein Anwohner in einem Schreiben an den Bezirksausschuss.

Der Antrag des Bürgers: „Die Kreuzung mit einem Zebrastreifen versehen, der von der Meistersinger- zur Knappertsbuschstraße führt und die Robert-Heger-Straße überquert. Noch besser wäre es aus meiner Sicht, ein Stoppsignal auf der Robert-Heger-Straße zu installieren.“

Der einstimmige Beschluss der Lokalpolitiker: Klärung der Lage bei einem Ortstermin – es bestehen durch die neue Schulwegsituation von und zum WHG veränderte Ausgangsbedingungen.

Bereits in der Vergangenheit gab es gescheiterte Versuche, die Kreuzung sicherer zu machen bzw. umzugestalten. Zuletzt vor knapp zwei Jahren hatten die Lokalpolitiker im Hinblick auf die zu erwartende Verkehrszunahme nach der WHG-Inbetriebnahme – „die Stadt gebeten, an der Kreuzung die beiden Inseln zu entfernen und einen Kreisverkehr mit einer begrünten Insel in der Mitte einzurichten. Eine mögliche Markierung zur Querung für Fußgänger ergibt sich aus der Straßenverkehrsordnung (StVO).“ Die Begründung: „Durch eine Mittelinsel wird allen Verkehrsteilnehmern eine bessere Übersicht geschaffen.“

Das Mobilitätsreferat dazu: „Keine besondere Problemlage, Umgestaltung zu teuer“.

Der Kreuzungsbereich Meistersinger – / Knappertsbusch- / Robert-Heger-Straße: Großflächig, für Autofahrer gilt Rechts-vor-links. Oft kommt es zu brenzligen Situationen, wenn Personen die Fahrbahn(ne) überqueren. Foto: hgb