Knallharter Antrag der ÖDP-Fraktion im Rathaus: Die aktuelle Geschäftsführung und den Aufsichtsrat der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Münchner Wohnen „feuern“. Wörtlich heißt es: „Der Stadtrat fordert die vollständige personelle Neuaufstellung beider Gremien und bittet den Oberbürgermeister, diesen Prozess umgehend einzuleiten.“
In der Begründung der Forderung wird ausgeführt (Auszüge; bearbeitet): Die Münchner Wohnen verwaltet mehr als 70 000 Wohnungen und trägt damit eine enorme Verantwortung für die soziale Infrastruktur der Stadt. Doch statt durch gelungene Projekte und verlässliches Management aufzufallen, reiht sich bei der Wohnungsbaugesellschaft ein Skandal an den nächsten.
Die Vorfälle der vergangenen Wochen – vom jahrzehntelangen Leerstand von 31 Wohnungen in der Schleißheimer Straße über explodierende Sanierungskosten, gravierende Planungsfehler bis hin zum offenen Führungsstreit – haben das Vertrauen in die Führung der Gesellschaft massiv erschüttert. Diese Entwicklungen sind kein Einzelfall mehr, sondern Ausdruck struktureller Defizite im Unternehmen.
Die Ursachen liegen in unzureichender Kontrolle und mangelnder Professionalität in der Geschäftsführung und im Aufsichtsrat. Die Besetzung beider Gremien erfolgte nach parteipolitischen Logiken statt fachlicher Eignung. Gerade in Zeiten des angespannten Wohnungsmarkts und der Fusion der GWG und GEWOFAG ist das unverantwortlich.
Wenn eine städtische Gesellschaft über Jahre hinweg Wohnungen leer stehen lässt, weil Planung, Bau und Kommunikation versagen, dann ist der Schaden nicht nur finanziell, sondern auch politisch. Es geht um das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Stadt. Dieses Vertrauen ist aktuell zutiefst beschädigt – zum Nachteil aller Münchnerinnen und Münchner, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind.
Wir müssen den Schaden von der Münchner Wohnen abwenden. Das geht nur durch eine Neuausrichtung mit fachlich qualifizierter Führung, transparenter Kontrolle und dem klaren Fokus auf die Kernaufgabe: Wohnraum schaffen, erhalten und gerecht verteilen.“
