Endlich! Der Bürger- und Kulturtreff am Maria-Nindl-Platz im Prinz-Eugen-Park – benannt Neue Ziegelei gemäß einem Namenswettbewerb – ist nach schier endlosen Diskussionen in der Vergangenheit im Bezirksausschuss und in den Stadtgremien, nach Planungsdefiziten und Umplanungen wegen Kostenkürzungen eröffnet.

Die Neue Ziegelei präsentiert sich innen – die Außenanlagen müssen noch fertiggestellt werden – eindrucksvoll, ein wahres Schmuckkästchen. Die Fassade des Pilotprojekts besticht durch Recyclingziegel – ein Bezug auf die historische Bedeutung der Ziegelherstellung im Osten von Bogenhausen.

Die Neue Ziegelei ist bzw. soll ein zentraler Ort, ein Anlaufpunkt in dem jungen Wohnquartier, für Begegnung, Kultur und soziale Integration werden. Kurzum: für mehr Lebensqualität. Betreiber ist der Kreisverband München des Bayerischen Roten Kreuzes unter Leitung von Martin Feichtenbeiner. Der Neubau vereint ein Alten- und Service-Zentrum (ASZ), einen Familien- und Nachbarschaftstreff sowie einen multifunktionalen Kultursaal in nachhaltiger Bauweise. Das Gebäude ist als offenes Quartierszentrum konzipiert und fördert mit seiner Lage und transparenten Architektur das Miteinander der verschiedenen Gruppen im neuen Viertel.

Die Kontaktdaten auf einen Blick: Neue Ziegelei, Ruth-Drexel-Straße 34, 81927 München, Telefon Soziales 089 / 2373 73 19 und Kultur 089 / 2372 73 24, www.neueziegelei.de

Das Zentrum bietet vielfältige kulturelle Angebote für alle Altersgruppen sowie soziale Beratungsdienste, wie zum Beispiel den Mittagstisch für Senioren oder den Familientreff für junge Mütter. Das Haus – Erdgeschoss plus zwei Etagen – überzeugt durch einen funktionalen Grundriss. Öffentliche Bereiche sowie Verwaltungs- und Funktionsräume befinden sich entlang einer zentralen Foyer-Achse, was die Übersichtlichkeit und die Orientierung erleichtert. Großflächige Verglasungen fördern Transparenz. Der rund 230 Quadratmeter große Saal mit Bühne im Obergeschoss ist flexibel nutzbar, bietet Platz für bis zu 300 Personen für Konzerte, Vorträge, Theater oder als Speisesaal des ASZ. Dort sollen in Zukunft – der Termin ist noch offen – auch die Mitglieder des Bezirksausschusses tagen.

Ein durchgehendes Foyer wirkt quasi als offenes Scharnier und verbindet so den Maria-Nindl-Platz mit der benachbarten Ruth-Drexel-Schule. Es dient auch als Raum für informelle Begegnungen, Ausstellungen und kulturelle Aktivitäten. So trägt die Neue Ziegelei architektonisch und funktional auf vielfältige Weise zur sozialen Vernetzung im Viertel bei.

Der Trakt ist durch den Einsatz nachhaltiger Materialien geprägt. Die Fassade besteht aus recycelten Ziegeln, die an die historische Ziegeleitradition anknüpfen. Im Inneren wurden Recyclingbeton, weiß lasierte Fichte und Eichenholz verwendet. Teile der Tragstruktur, etwa im Saal, wurden in Holzbauweise realisiert. Das ökologische Konzept besticht durch eine Fernwärmeversorgung, eine Grundwasserkühlung sowie ein Wildbienendach.

Und außen? Ein künstlerisches Highlight dürfte der „Salon der Gezeiten“ der Schweizer Künstlerin Judith Albert werden. Ein Wasserspiel mit einer Sitzgruppe aus Naturstein, die alle 15 Minuten etwa 15 Zentimeter hoch im Wasser steht. Ein artifizieller Mond soll über dieser Szenerie schweben – inmitten von Dutzenden neugepflanzter Bäume vor dem Südeingang.

Gemäß Prospekt des Bau- und Kommunalreferats war im November 2022 Baubeginn, die Fertigstellung ist darin mit April 2025 angegeben. Nun ist es Oktober 2025 geworden. Die Nutzfläche der Neuen Ziegelei beträgt 1515 Quadratmeter. Die genehmigten Projektkosten sind mit 18,3 Millionen Euro ausgewiesen, die voraussichtliche Abrechnung wird mit 17,6 Millionen Euro beziffert.

Die Neue Ziegelei, der Bürger- und Kulturtreff am Maria-Nindl-Platz im Prinz-Eugen-Park ist eröffnet.   Fotos: hgb
Einer von mehreren Räumen für Begegnungen und Gespräche in der Neue Ziegelei.
Eine kleine vielfältig verwendbare Bühne im Bürger- und Kulturtreff
Eine mit Ballons geschmückte Sitzgruppe mit Blick auf die Ruth-Drexelschule.
Veranstaltungssaal für bis zu 300 Personen – aufgenommen aus der Empore
Der Gymnastikraum – klein, durch eine Spiegelwand vergrößert.
Wünsche und Anregungen – wie an einem Apfelbaum aufgehängt.