Da waren die Mitglieder des Untergremiums Kultur, Soziales und Vereine im Bezirksausschuss schon ein wenig verblüfft: Ein Bewohner des Prinz-Eugen-Parks regte an, „die Geschichte dieses Quartiers einschließlich seines Namengebers nochmal in Präsenz dauerhaft erlebbar zu machen.“ Er schlug eine Statue von Prinz Eugen von Savoyen vor. Die Lokalpolitiker lehnten den Vor­schlag ab – und zwar einstimmig!

In der Mail an das Kommunalparlament schreibt der Mann: „Seit 2020 wohne ich in München und habe mein Domizil im Prinz-Eugen-Park gefunden. Meine kleine Anregung zur Gestaltung: Es wäre doch sinnvoll, die Geschichte dieses Quartiers einschließlich seines Namengebers nochmal in Prä­senz dauerhaft erlebbar zu machen. Ich denke da an eine Statue (Maßstab 1:1 oder Maßstab 1:2 auf einem Marmorsockel) des Namensgebers, die zentral in der Mitte eines Platzes / einer Grünflä­che steht.“

Das „Herz“ des Prinz-Eugen-Parks: das im Bau befindliche KulturBürgerHaus am Maria-Nindl-Platz (Darstellung ohne Platzgestaltung, laut Baureferat).    Objektentwurf / Visualisierung: Beer Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner GmbH

Und weiter erläutert der Bürger: „Um die Statue herum platziert (nach Himmelsrichtungen) vier gro­ße Tafeln. Auf drei Tafeln steht der Werdegang des Prinz-Eugen-Parks von der Ackerfläche bis zur Kaserne zum heutigen Park. Auf einer Tafel steht eine Biographie zu Prinz Eugen und was noch nach ihm benannt ist (zum Beispiel der Schwere Kreuzer Prinz Eugen). Einen konkreten Standort innerhalb des Quartiers kann ich jetzt nicht benennen. Aber wie wäre es mit der Grünfläche neben der Jörg-Hube-Straße 28?“

„Das ist schon eine fragwürdige Geschichte“, urteilte Gremiums-Chef Marko Poggenpohl. Dazu muss man wissen (Auszüge aus der freien Enzyklopädie Wikipedia): „Eugen Franz, Prinz von Savo­yen (1663 – 1736), bekannt geworden unter dem Namen Prinz Eugen, war ein Feldherr des Habs­burger-Reichs, dessen Stellung als Großmacht er wesentlich ausbaute. Er war ab 1697 Oberbe­fehlshaber im Großen Türkenkrieg. Nach der Wiederaufnahme des Kriegs gegen die Osmanen (1714 – 1718) sicherte er die österreichische Vorherrschaft in Südosteuropa. Daneben war er lange Hofkriegsratspräsident, war als Bauherr und Kunstsammler ein bedeutender Mäzen seiner Zeit.“

So denn sprachen sich die Mitglieder des Unterausschusses „gegen eine (zusätzliche) Würdigung von Prinz Eugen von Savoyen – aufgrund seiner kriegerischen Taten – aus. Sowohl eine Statue als auch eine Tafel zu seiner Person werden als unangebracht erachtet.“ Aber: Die Anbringung von Schautafeln am oder im entstehenden KulturBürgerHaus „über die Entstehungsgeschichte des Wohnquartiers wird in Betracht gezogen“.