Wie an vielen anderen Münchner Bildungseinrichtungen herrscht sowohl an der Grund- als auch an der Mittelschule an der Stuntzstraße in der Parkstadt Raumnot, sind die Gebäude veraltet. „Es besteht Handlungsbedarf, welcher die schnelle Bereitstellung von Schulraum erforderlich macht“, konstatierten die Fachleute im Referat für Bildung und Sport (RBS). Die Lösung: Mit Beginn des Schuljahrs 2017/18 werden Mädchen und Buben in einer Pavillonanlage unterrichtet.

„Nachdem konventionelle Erweiterungen und Neubauten im Regelfall einen längeren Planungs- und Verfahrensvorlauf haben, müssen wir verstärkt auch andere Wege gehen. Diese sehen vor, an Ihrer Schulanlage relativ schnell einsetzbare Pavillons aufzustellen. Das Baureferat hat von uns bereits den Auftrag erhalten, die Planung dazu aufzunehmen“, heißt es in einem RBS-Schreiben an Renate Schäfer-Pietig, Rektorin der Grundschule, und an Torsten Bergmühl, Rektor der Mittelschule. Diesen Brief erhielten auch die Mitglieder des Bezirksausschusses, die ihn einstimmig zur Kenntnis genommen haben.

Die Anlage an der Stuntzstraße ist eine von insgesamt 27 geplanten Maßnahmen in diesem Jahr. 2015 wurden in München bereits 17 derartige Projekte umgesetzt. All das erfolgt vor dem Hinter­grund der stetig wachsenden Einwohnerzahl in der Metropole durch neue Wohnbaugebiete und auch durch Nachverdichtung. Laut Prognose des Planungsreferats wird München bis zum Jahr 2030 auf ein wenig mehr als 1,7 Millionen Menschen anwachsen.

Auf dem Gelände der Grund- und Mittelschule an der Stuntzstraße in der Parkstadt Bogenhausen wird eine Pavillonanlage mit vier Klassenräumen aufgestellt, in den ab Herbst 2017 die Kinder unterrichtet werden können.
Auf dem Gelände der Grund- und Mittelschule an der Stuntzstraße in der Parkstadt Bogenhausen wird eine Pavillonanlage mit vier Klassenräumen aufgestellt, in den ab Herbst 2017 die Kinder unterrichtet werden können.

Nach Angaben der Schulbehörde wird an der Stuntzstraße eine Containeranlage mit vier Klassen­zimmern, einem Pausenbereich als Mittelzone, einem Team- und einem Abstellraum installiert.

Zum Ablauf erklärte die Behörde: „Der Zeitplan für die Realisierung der Pavillonanlage ist – beim Ziel einer Inbetriebnahme im Herbst 2017 – als durchaus ambitioniert zu bezeichnen.“

Die modern ausgestatteten Container sollen aber keine Dauerlösung werden. Denn parallel zu den Pavillonblock-Planungen hat das RBS das Baureferat mit einer „Machbarkeitsstudie für die Über­planung des Gesamtgebäudes“ beauftragt.

Grundlage hierfür sind eine dreizügige Grundschule mit zwei zusätzlichen Übergangsklassen und eine zweizügige Mittelschule.

Dazu kommen eine gemeinsame Mensa, eine Zweifach-Sporthalle, ein Haus für Kinder (zwei Krip­pen-, zwei Kindergarten- und eine Hortgruppe), entsprechende Freisportanlagen, die Einbeziehung des Kindertreffs am Scherfweg 6 sowie eine Dienstwohnung.

Der Schulkomplex in der Parkstadt wurde vor 59 (!) Jahren, im März 1957, eröffnet. Bereits 1961 war das Gebäude zu klein, ein zweiter Bau sowie eine Turnhalle mit Gymnastikraum und ein Schwimmbad wurden gebaut. Später wurden die Klassenzimmer mit einem Pavillon erweitert, der gemäß Schulbeschreibung „noch vor 1988 abgerissen wurde.“ Gemäß Zahlen des Kultusministeriums unterrichten heute an der Grundschule 14 Lehrkräfte fast 200 Kinder. Für die Mittelschule werden 116 Jugendliche genannt.  Auf der Internetseite der Mittelschule sind neben dem Rektor 19 Lehrerinnen und Lehrer aufgeführt.