20. März 2021

Neues WHG: Fehlplanung ist besiegelt!

Was lange dauert, wird … (leider) nicht gut! Für die Verlagerung des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums (WHG) vom Arabellapark auf das (städtische) Grundstück am Salzsenderweg hat das Planungsgremium des Stadtrats jetzt den Satzungsbeschluss gefasst. Somit steht das Baurecht. Auf einem Teilbereich des geplanten Klimaparks wird also ein Gymnasium mit Dreifachsporthalle samt Freisportanlagen und Außenspielflächen umgesetzt.

Mit dem Entscheid ist eine peinliche Fehlplanung besiegelt – mit Auswirkungen für die Schülerinnen und Schüler auf Jahrzehnte hinaus. Im Januar 2020 hatte unser-bogenhausen.de aufgedeckt: Der Neubau des WHG mit Dreifachsporthalle ist bezüglich der Sporthallen zu klein. Die Dreifachhalle für das sechszügige Gymnasium (G9) – bestehend aus drei amöbenförmigen, vier- bis fünfstöckigen Komplexen – reicht nicht. Es fehlt eine „Einfachhalle“. Denn gemäß dem „Standard-Raumprogramm für Schulsportanlagen“ erhöht sich bei G9 der Sportflächenbedarf entsprechend der zusätzlichen Klassen von drei auf vier „Übungseinheiten“. (Siehe dazu hier: Neue WHG-Sporthalle: Fehlplanung!)

Die Mitglieder des Bogenhauser Bezirksausschusses hatten seinerzeit in Folge klar gemacht, dass die „Planung einer gravierenden Überarbeitung“ bedarf. Sie hatten gefordert, das „Verfahren zu unterbrechen.“ CSU-Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller hatte kommentiert: „Eine peinliche Planung!“ Passiert ist: nichts!

Seitenansicht des Neubaus vom Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium am Salzsenderweg. Skizze: Hascher Jehle Architektur

Corona bedingt und den angespannten städtischen Finanzen geschuldet, hat die Stadt dann den ehemals fürs vierte Quartal 2020 angesetzten Baubeginn um mindestens ein Jahr verschoben. Nachfrage zwecks ungefährer Terminangabe zum Baustart beim Referat für Bildung und Sport (RBS): „Vorbehaltlich des positiven Ausgangs des Bebauungsplan-Verfahrens gehen wir für das Neubauvorhaben von einem Baubeginn im Frühjahr 2021 aus“, so ein Sprecher.

Was nun? Viertes Quartal 2020 – Verschiebung um ein Jahr – Baustart Frühjahr 2021: Das passt nicht zusammenpassen. Und die Inbetriebnahme? Angabe vom Februar vergangenen Jahres: 2024 / 2025. Nun denn.

Die Corona-Pandemie wirbelt offensichtlich in den Behörden einiges durcheinander. Die Verschiebung des Baustarts – auf welchen Termin auch immer – ist bedauerlich. Aber damit bot sich die  Möglichkeit, die auf Grund der Fehlplanung nicht bedachte vierte Turnhalle doch noch zu berücksichtigen. Bezirksausschuss-Chef Florian Ring und Stadtrat Jens Luther (beide CSU) hatten die Chance erkannt und reagiert. Sie hatten im Kommunalparlament einen Antrag präsentiert:

Die Stadt wird aufgefordert, die Verzögerungen am WHG-Neubau zu nutzen, um die Sportstätten dem künftigen Bedarf entsprechend zu planen und umzusetzen. Mindestens eine weitere Sporthalle ist nötig. Es ist ja bereits bekannt ist, dass die Sportstätten unzureichend sind, um den gesamten Bedarf an Schul- und Vereinssport vor Ort abzudecken. Eine vorherige Forderung, diesen eklatanten Mangel durch verbesserte Planung zu beseitigen, wurde mit der Argumentation abgelehnt (Anm. d. Red.: Anfang Oktober 2020), dass es hierdurch zu einer Bauverzögerung kommen würde.“

Der Ring-Luther-Antrag mit einer nachträglich eingefügten Maßgabe, dass durch die Umplanungen keine weiteren Verzögerungen verbunden sein dürfen, wurde vom Stadtteilgremium einstimmig gebilligt. Gleichwohl: Eine Antwort der Stadt auf die Initiative steht bis heute aus …