Die Regierung von Oberbayern hat – wie berichtet – in der Musenbergstraße 25 bis 27 in Johan­neskirchen einen Gebäudetrakt, ein seit langem geschlossenes Hotel („4mex inn“) zur Unter­bringung von Flüchtlingen angemietet. Die Lokalbaukommission (LBK) im Planungsreferat hat das Vorhaben „als Sonderbau genehmigt. Die sechste Gemeinschaftsunterkunft in Bogenhausen wird wohl im Frühjahr bezogen.

„Die Renovierungs- und Umbaumaßnahmen durch den Vermieter sind weitgehend abgeschlossen. Die Übergabe des Objekts wird voraussichtlich Ende Januar stattfinden, anschließend werden die Räumlichkeiten mit Möbeln eingerichtet. Die Unterkunftsdependance wird nach derzeitigem Stand voraussichtlich im März bezugsfertig sein und den Betrieb aufnehmen können,“ so Wolf­gang Rupp, Pressesprecher der Regierung von Oberbayern, auf Nachfrage von unser-bogenhau­sen.de

Das Objekt wird als Unterkunftsdependance zum Anker Oberbayern gehören und die bestehenden Unterbringungsmöglichkeiten ergänzen. Anker steht für „Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber“. „Die Belegung ist aktuell mit etwa 300 bis 340 Personen geplant“, erklärte Rupp.

In diesem Trakt an der Musenbergstraße 25 bis 27 in Johanneskirchen werden ab März maximal 340 Flüchtlinge, vorrangig Familien, untergebracht.    Foto: ikb

Hintergrund der Maßnahme: Auf einem Gelände im Euro-Industriepark in Freimann wurden meh­rere marode Hallen abgerissen. Auf der einen Hälfte des Areals baut die Stadt ein Kälteschutzzen­trum für Obdachlose. Dadurch entfallen rund 200 Plätze für die bestehende Erstaufnahme im An­kunftszentrum (AZ) von Flüchtlingen. Auf der anderen Grundstückshälfte wird ein neues AZ errich­tet. Für die so genannteKurzaufnahme wird daher eine Anker-Dependance als Ersatz benötigt.

Der Pressesprecher erläuterte: „In der Musenbergstraße sollen vorrangig Familien unterge­bracht werden, für die ein besonderer Unterkunftsbedarf besteht. Nach den gesetzlichen Bestim­mungen beträgt die Wohnverpflichtung im Anker bei minderjährigen Kindern und ihren Eltern (oder anderen Sorgeberechtigten) sowie ihren volljährigen, ledigen Geschwistern längstens sechs Mona­te. Anschließend erfolgt der Umzug in die sogenannte Anschlussunterbringung, das heißt, die de­zentralen Unterkünfte, die von den Landkreisen bzw. kreisfreien Städten betrieben werden, oder die von den Bezirksregierungen betriebenen Gemeinschaftsunterkünfte.“

Der Gebäudekomplex an der Musenbergstraße – die Nutzungsdauer beträgt laut Internet-Angaben des Sozialreferats 15 Jahre, von einem Lokalpolitiker als „Asyl-Hotel“ betitelt – verfügt über Appar­tements unterschiedlicher Größe, jeweils mit eigenen Sanitärräumen, weshalb es auch für größere Familien besonders geeignet ist. Barrierefreie Zimmer sind ebenfalls vorgesehen. Im Erdgeschoss wird eine zentrale Essensausgabe für das angebotene Catering geschaffen. Ferner werden für die Bewohner Gemeinschaftsräume und für Kinder Spielmöglichkeiten im Gebäude sowie eine Spiel­fläche auf dem zugehörigen Freigelände eingerichtet.