Das Referat für Bildung und Sport (RBS) genehmigt an städtischen Schulgebäuden in Einzelfäl­len schulische Kunstprojekte in Form von Fassadenbemalungen und Graffitiprojekten.“ Die­sen Antrag hat unlängst CSU-Stadtrat Fabian Ewald aus Berg am Laim im Rathaus eingereicht.

„Leider scheitert die künstlerische Gestaltung einer großen Fassadenfläche an einer Grundschule im Münchner Osten aktuell an der Genehmigung durch das Referat, das durch eine Bemalung der rückwärtig ausgerichteten Fassade den Grundsatz einer >neutralen und einheitlichen Außenwir­kung< der städtischen Schulgebäude gefährdet sieht, so Ewald in der Begründung.

Schulische Kunstprojekte in Form von Fassadenbemalungen und Graffitiprojekten an städtischen Schulgebäuden (wie der Elefant auf einem Container im Werksviertel) statt sinnfreier Farbsprayereien (kl. Bild) – einen diesbezüglichen Antrag hat unlängst CSU-Stadtrat Fabian Ewald eingereicht.    Fotos: hgb

Und weiter: „Für das Projekt stünde ein Graffitikünstler bereit, der bereits Projekte auf städtischen und privaten Flächen durchgeführt hat und die Gestaltung gemeinsam mit den Schülern der Grund­schule entwerfen und durchführen würde. Diese würde das Vorhaben ebenfalls begrüßen; eine Finanzierungsmöglichkeit ist vorhanden. Einzig die fehlende Genehmigung durch das Referat, dem ein langweiliger Einheitsbrei offenbar wichtiger ist als eine künstlerisch hochwertige Gestaltung unter Einbeziehung der Schüler, verhindert die Durchführung.“

Dazu passt ein Projekt am Marienhof entlang der Landschaftsstraße auf den Lärmschutzwänden der Baustelle zur Zweiten Stammstrecke. „Wie stelle ich mir mein Umfeld vor und was wünsche ich mir von meiner Gesellschaft?“ Mit diesem Thema haben sich Fünft- bis Neuntklässler aus sechs Münchner Mittelschulen beschäftigt. In dreitägigen Workshops haben die Jugendlichen gemeinsam mit Künstlerinnen ihre Erwartungen an die Gesellschaft entwickelt und kreativ umgesetzt.

Die Kernbotschaft der Kunstwerke – 42 Meter lang und zwei Meter hoch – ist der Wunsch, ernst ge­nommen und gesehen zu werden: „Listen to me! Hört mich, seht mich, versteht mich“. Mehr als 80 Kunstwerke wurden gestaltet und in eindrucksvollen Collagen zu sieben verschiedenen Themenbe­reichen zusammengefasst – Gesellschaft, Identität, Klimawandel, Gegen Krieg, Umwelt, Gegen Rassismus und Zukunft.