Denninger Anger, Englschalkinger Anger und Oberföhringer Park – auf diese drei Bezeichnungen hatten sich im August die Mitglieder des Bezirksausschusses nach querer Diskussion mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit für Abschnitte des „Grünen Bands Ost“, den Grünzug, der quer durch Bogenhausen führt, geeinigt. Nach Intervention des Kommunal- sowie Baureferats / Gartenbau geht das Namens-Hickhack wohl weiter. Auch die Bezeichnungen Rienzipark, Fideliopark und Odinpark werden seitens der Behörde bemängelt. Als ob es in Bogenhausen keine anderen Probleme gibt.
Ausgangspunkt, Auslöser des Hickhacks zum Entscheid im Kommunalparlament war ein Antrag des Vereins für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V.: „Dem namenlosen Abschnitt des >Grünen Bands Ost< zwischen der Eggenfeldener Straße im Süden und der Englschalkinger Straße im Norden, den Namen >Englschalkinger Anger< zu geben. In der Begründung des Antrags hatte der Verein darüber hinaus angeführt, für den Teil zwischen Englschalkinger Straße und der Stadtgrenze im Norden sei die Benennung >Oberföhringer Anger< denkbar.
Die Lokalpolitiker indes hatten sich – siehe ersten Satz dieses Berichts – anders entschieden. Dazu erklärte des Baureferat in seiner Stellungnahme: „Ein Benennungsverfahren für Grünanlagen ist nicht explizit geregelt.“
Und weiter: „Auf den Grünanlagenschildern des Baureferats werden öffentliche Grünanlagen in der Regel nach einer angrenzenden Straße bezeichnet. Ausnahmen sind sehr langgestreckte Grünanlagen wie beispielsweise der Denninger Anger im 13. Stadtbezirk. Das Baureferat / Gartenbau schlägt dem Bezirksausschuss daher vor, dem Antrag des Vereins für Stadtteilkultur zu folgen und die beiden großen Teilstücke des Nord-Süd-gerichteten Grünzugs an deren Hauptzugängen als Englschalkinger Anger bzw. Oberföhringer Anger zu beschildern.“
In dem Schreiben an den Bezirksausschuss-Vorsitzenden Florian Ring (CSU) wird ergänzend ausgeführt: „Das Kommunalreferat, Geodatenservice München, gibt aus seiner Erfahrung mit der Straßenbenennung zu bedenken, dass es bei jeglicher Art von Namensvergabe wichtig ist, sicherzustellen, dass es nicht zur Verwechslung mit bestehenden Bezeichnungen, insbesondere mit Straßennamen kommen kann. In diesem Zusammenhang muss die Namensvergabe generell einvernehmlich mit dem Geodatenservice durchgeführt und nachvollziehbar dokumentiert werden.
Daher rät das Baureferat der von den Mitgliedern des Bezirksausschuss vorgeschlagenen kleinteiligen Benennung ab. Unter anderem bestehe beim Namen Fideliopark eine große Verwechslungsgefahr mit der seit den sechziger Jahren unter dieser Bezeichnung bekannten Wohnsiedlung Fideliopark. Und der Oberföhringer Park könnte leicht mit dem seit 1984 bestehenden Bürgerpark Oberföhring, in dem sich ein reges Vereins- und Kulturleben etabliert hat, verwechselt werden.