Eine kostenlose Fahrgast-Toilette für die geplante Straßenbahn-Endstation Johanneskirchen – das haben die Mitglieder des Bezirksausschusses bei ihrer November-Tagung einstimmig gefordert. In dem Beschluss heißt es: Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wird aufgefordert, in der Pla­nung der noch zu realisierenden Endstation der Straßenbahnverlängerung zum S-Bahnhof Johan­neskirchen eine selbstreinigende Fahrgast-Toilette vorzusehen.

In der Begründung der Grünen-Initiative wird ausgeführt: Da MVG-Fahrgäste teilweise lange Fahr­strecken zurücklegen, sollten aus Serviceüberlegungen und hygienischen Gründen selbstreinigen­de Toiletten für die Fahrgäste an Endhaltestellen eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein – und standardmäßig durch die MVG zur Verfügung gestellt werden.

Zum Hintergrund: Anfang Juli wurden die Bürger bei einer Informationsveranstaltung über den dri­tten Abschnitt der geplanten Tram-Nordtangente (ab Neuhausen durch Schwabing) unterrichtet, der von der Ecke Cosima- / Johanneskirchner Straße knapp einen Kilometer zum S-Bahnhof Jo­hanneskirchen verläuft. Dabei gab’s harsche Kritik verbunden mit Unmut, teils Wut der Anwohner. Selbst Bezirksausschuss-Vorsitzender Florian Ring (CSU) hatte den Ablauf des Verfahrens moniert und erklärt: „Es gibt zu viele Unwägbarkeiten und offene Fragen, es bestehen berechtigte Zweifel. Das Ganze kostet ja eine Stange Geld.“

Kreuzungsbereich Johanneskirchner – / Freischützstraße und die Fläche der künftigen Endhaltestelle für die Tram Johanneskirchen.   Foto: hgb / Visualisierung: MVG

Nach der Projektzustimmung des Stadtrats liegen nun die Unterlagen bei der Regierung von Oberbayern zur Einleitung des Baugenehmigungsverfahrens. Im vierten Quartal 2024 ist der Baubeginn geplant, das vierte Quartal 2025 wurde für die mögliche Inbetriebnahme angegeben.

Die Ziele in Stichworten: Attraktive Tram-Anbindung des S-Bahnhofs; ganztägige Taktverdichtung zwischen dem Effnerplatz und der Regina-Ullmann-Straße sowie Regina-Ullmann-Straße und Jo­hanneskirchen (S-Bahn); Feinerschließung durch eine neue Haltestelle am Ringofenweg; zentrale Umsteigeanlage Tram / Bus westlich der S-Bahntrasse sowie die langfristige Option auf Verlänge­rung in Richtung SEM Nordost und Anschluss an den Tram Nordring.

All das ist mit teils unerfreulichen Maßnahmen verbunden: Es werden 134 Pkw-Stellplätze am Fahrbahnrand und mehrere Pkw-Stellplätze im Kreuzungsbereich Johanneskirchner- / Freischütz­straße „gestrichen“. Und an der Kreuzung Cosima- / Johanneskirchner Straße entfällt in Richtung Westen eine von zwei Fahrspuren (geradeaus). Zudem müssen etwa 145 Bäume gefällt werden; 85 davon fallen unter die Münchner Baumschutzverordnung. 120 Bäume sollen neu gepflanzt werden.

Und die Kosten der„Verbesserungen?“ – Verschlusssache!