Auf dem Geith & Niggl-Gelände – unweit der S-Bahn-Haltestelle Englschalking, östlich Marienburger – / südlich Englschalkinger – / nördlich der angrenzenden Wiese an der Memeler Straße – soll nach Beschluss im Stadtrat auf rund 4,75 Hektar ein Wohnquartier entstehen – die Mariengärten. Und zwar mit bis zu 500 Wohneinheiten. Dagegen hat sich nun eine Anwohner-Interessengemeinschaft (AIG) Mariengärten formiert. Sie fordert „maximal 250 Wohneinheiten (WE).“
In einem Flyer an die Nachbarn samt einer Unterschriftenaktion – Titel „500 Wohnungen – so nicht!“ – sowie in einem Brief wird Oberbürgermeister Dieter Reiter aufgefordert, „die Rahmenbedingungen für die Planung des bevorstehenden Architektenwettbewerbs von bisher 320 bis 500 WE auf künftig maximal 250 Wohneinheiten zu reduzieren.“ Und: „Das Planungsverfahren ist erst dann weiterzuführen, wenn die Art des viergleisigen Bahn-Ausbaus feststeht und wenn ein überzeugendes Verkehrskonzept vorliegt.“
Nun hat die AIG – vertreten durch Gerhard Forster, Xenia Weimann und Thomas Mühlbauer – eine erste Bilanz gezogen: Innerhalb eines Monats sind 872 Unterschriften zusammengekommen. Die Anfang April in der Nachbarschaft des Planungsareals verteilten Flyer haben zu fast 400 händischen Unterschriften geführt. In den Flyern war auf die Möglichkeit der digitalen Unterschrift auf https://www.openpetition.de/!mariengaerten hingewiesen worden. Davon haben knapp 500 Anlieger Gebrauch gemacht. Die Unterschriftenlisten werden nun zusammengeführt und an den Oberbürgermeister München weitergeleitet.
Die drei AIG-Sprecher betonen: „Lassen Sie uns gemeinsam sicherstellen, dass Denning lebenswert bleibt.“ In dem Anliegerschreiben heißt es: „Stoppen Sie das Planungsverfahren mit Ihrer Unterschrift! Denn mit dem Projekt werden das Planungsgebiet und die benachbarte Umgebung absehbar massiv überlastet. Und zwar insbesondere
• durch die bauliche Dichte und Höhe (eventuell sechsgeschossige Wohnbauten) und durch die damit verbundene fehlende städtebauliche Verträglichkeit mit der umgebenden Bebauung,
• durch den fließenden und ruhenden Verkehr (zusätzliche Personenwagen bei 500 WE; eventuell Verlust der Marienburger Straße als Fahrradstraße, Verkehrslärm), und
• durch die Frischluft-Barriere wegen Schallschutzmaßnahmen zum oberirdischen Bahnausbau (eingeschränkte Durchlüftung durch Hochbauten und Schallschutz-Maßnahmen).

Und: „Der Architektenwettbewerb kann die Probleme nur lösen, wenn die Zahl der geplanten WE reduziert wird. Eine sinnvolle Planung hängt von der Entscheidung über den Bahnausbau (Tunnel / oberirdisch) ab.“ Zudem: Die Schulversorgung für das Gebiet erscheint uns nicht gesichert. Die Überlegungen, den erwartungsgemäß überlasteten Schulsprengel der Grundschule an der Ostpreußenstraße zulasten des Schulsprengels Knappertsbuschstraße abzugeben, erscheint uns nicht tragfähig, solange nicht sichergestellt ist, dass dort „Ende der 20er Jahre“ freie Kapazitäten sein werden. Eine Erweiterung der Pavillon-Anlage an der Ostpreußenstraße kann nur zulasten der dort unterrichteten Kinder und deren Freiflächen / Sportunterricht gehen. Derzeit ist die Schule schon mit Containern erweitert.
Ein weiteres Argument: Im Hinblick auf die vom Stadtrat Anfang des Jahres übernommenen Forderungen des Bürgerbegehrens „Grünflächen erhalten“ sieht die Interessengemeinschaft reelle Chancen, mit der Petition den nun angelaufenen Architektenwettbewerb und die weitere Planung im Sinne der Anwohner günstig beeinflussen zu können.“