An den extrem schwer einsehbaren Ausfahrten der Oder-, Havel- und Klose- auf die Weltenburger Straße zwecks mehr Sicherheit Verkehrsspiegel installieren – diesen Antrag eines Anwohners leiteten die Mitglieder des Bezirksausschusses an das Mobilitätsreferat (MOR) zwecks Beurteilung und Stellungnahme weiter. Das Baureferat (!) lehnt die Maßnahme ab – technisch nicht möglich, Verkehrsspiegel würden eine Sicherheit suggerieren. Auszüge der Behördenantwort:
„Im Zug der Empfehlungen der Bürgerversammlung hat das Baureferat die Einmündungssituation an der Klose- und der Gleim- in die Weltenburger Straße hinsichtlich des Aufstellens von Verkehrsspiegeln beurteilt. Nach erneuter Ortbesichtigung, auch der Einmündungen Oder- und Havelstraße, kommt das Baureferat zum gleichen Ergebnis wie im Herbst 2022.
Es handelt sich bei diesen Kreuzungen um eine stadtübliche Kreuzung mit ausreichenden Sichtverhältnissen. Das Unfallgeschehen ist laut Angaben der Polizeiinspektion 22 unauffällig. Ein ungefährdetes Einfahren in die Weltenburger Straße ist bei angemessenem Heranfahren an die Fußgänger- und die Radwegfurt möglich. Der Kreuzungsbereich bietet ausreichende Möglichkeiten, das in die Weltenburger Straße einfahrende Fahrzeug auf Höhe des Baumgrabens / auf Höhe der Längsparker so zu positionieren, dass gute Sichtverhältnisse in die Weltenburger Straße gegeben sind.“
Und weiter wird angeführt: „Die örtlichen Gegebenheiten bieten keinerlei technische Möglichkeit, einen Verkehrsspiegel so anzubringen, dass der fließende Verkehr darin abgebildet werden kann. Die Anbringung eines Spiegels auf der gegenüberliegenden Seite der Weltenburger Straße würde keinen Vorteil für die Verkehrsübersicht erwirken. Auf Grund der Distanz zum Spiegel und durch die Verzerrung und Verkleinerung des Verkehrsbilds mit Spiegel ist die Entfernung und Geschwindigkeit von herannahenden Verkehrsteilnehmern in der Weltenburger Straße nicht richtig einzuschätzen. Es steigt die Gefahr von Fehleinschätzungen zu Lasten der Verkehrssicherheit.
Verkehrsspiegel sind daher nur in ganz besonderen Ausnahmefällen geeignet, die Verkehrssicherheit auf Straßen zu verbessern. In der Regel sind sie wegen ihrer Anfälligkeit durch Witterungseinflüsse und Verschmutzung, wegen der Fehleinschätzung der Verkehrssituation durch das verzerrte Verkehrsbild, wegen der Anfälligkeit gegen zufällige und mutwillige Beschädigung und wegen der Blend- und Reflexwirkung nur eingeschränkt nutzbar. Somit wird durch den Verkehrsspiegel eine Sicherheit suggeriert, die tatsächlich aber nicht gegeben ist.“
Fazit: „Aufgrund dieser Fakten ist die Aufstellung eines Verkehrsspiegels für die Ausfahrten von der Oder-, Havel- und Klose- auf die Weltenburger Straße nicht möglich.“
Merkwürdig: Ein Halteverbotsschild (siehe Foto) ist gegenüber der Klose- auf der Weltenburger Straße installiert – die Installation eines Verkehrsspiegels aber „technisch nicht möglich“:
Fraglich: „Ein ungefährdetes Einfahren in die Weltenburger Straße ist möglich, gute Sichtverhältnisse sind gegeben.“ – Aus Sicht einer auf Höhe des Fußwegs stehender Person? Oder aus Sicht einer Person, die (etwa einen Meter tiefer) im Auto sitzt und eine etwa 1,5 Meter lange Motorhaube vor der „Nase“ hat?