Die Niedermayerstraße, wo man abschnittsweise nur auf der einen oder anderen Seite sein Auto parken kann, ist eine Tempo-30-Zone – allerdings nur theoretisch. Denn geschätzt 90 Prozent aller Autofahrer sind schneller unterwegs, mindestens mit 50 km/h. Wie kann man hier Tempo 30 durchsetzen?“ Mit dieser Frage hatte sich unlängst ein Anwohner an den Bezirksausschuss gewandt. Das Anliegen wurde an das Mobilitätsreferat und die Polizei Bogenhausen weitergeleitet zwecks „Prüfung einer möglichen Optimierung der Stellplätze.“ Die Behörde reagierte:

„In der Wohnstraße, einer Tempo-30-Zone mit einem leichten kurvigen Fahrbahnverlauf, ist aufgrund der Fahrbahnbreite und mangels baulicher Parkbuchten nur ein einseitiges Parken längs am Fahrbahnrand möglich. Um eine klar verständliche Parkordnung herzustellen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der erforderlichen Durchfahrtbreite wurden einseitig absolute Haltverbote mit einem Versatz beschildert.

Die Verkehrssituation wurde vor Ort gemeinsam mit der Polizei überprüft. Es konnten keine Auffälligkeiten, Gefahrensituationen oder andere Gegebenheiten von Belang festgestellt werden. Es wurde ordnungsgemäß geparkt. In den Kurvenbereichen waren die abgesenkten Bordsteinbereiche soweit frei, dass ein Queren von Fußgängern gut möglich war. Unfälle oder Beschwerden, die einen thematischen Bezug zum Antrag hätten, sind nicht bekannt.

Ein gelegentliches >Zuschnell-Fahren< kann nicht ausgeschlossen werden. Dies stellt aber keine Besonderheit für die Niedermayerstraße dar. Vielmehr ist dieses Fehlverhalten überall anzutreffen. Dennoch wurde die Kommunale Verkehrsüberwachung gebeten, den Bereich zu überwachen und Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen. Auch die Polizei wurde um Kontrollen gebeten, insbesondere wegen des im Antrag erwähnten Kurvenparkens.

Um die Fahrgeschwindigkeiten weiter zu drosseln, wäre die Einführung eines zusätzlichen Seiten-versatzes der südlichen Parkreihe grundsätzlich möglich. Dies würde jedoch den Verlust weiterer Stellplätze bedeuten wegen der nötigen Freihaltung der neuen Fahnbahnverschwenkung und der zusätzlichen Freihaltung einer Feuerwehrzufahrt, die sich dann auf der Seite der Parkreihe befinden würde. Angesichts des sehr hohen Parkdrucks, eines zu befürchtenden wiederholten >Unfriedens< bei den Anwohnern wegen des Parkplatzverlusts sowie einer Einschränkung der Sichtverhältnisse durch parkende Fahrzeuge in der langgezogenen Kurve wäre eine zusätzliche Verschwenkung als unverhältnismäßig einzustufen. Die Nachteile würden eindeutig überwiegen.“

Die Niedermayerstraße ist eine 30er-Zone – doch viele Autofahrer, so ein Anwohner, sind schneller unterwegs. Die Kommunale Verkehrsüberwachung wird Tempokontrollen durchführen. Foto: hgb