Seit 1970 belohnt die Stadt alljährlich mit dem FassadenpreisEigentümer und Firmen, die durch vorbildliche Renovierungs- und Gestaltungsmaßnahmen das Münchner Stadtbild bewahren. Für den Wettbewerb 2023 wurden 40 Bewerbungen eingereicht. 13 Preise wurden davon per Beschluss des Planungsausschusses im Rathaus für durchgeführte Maßnahmen an historischen Gebäuden verliehen, die sich im Privateigentum befinden.

Die Preisträger erhalten demnächst im Rahmen eines Festaktseine Urkunde sowie eine zur Anbringung an die Fassade vorgesehene Plakette. In Bogenhausen wurden zwei Gebäude prämiiert – das Haus Hornsteinstraße 3 (um 1950), und das Haus Ismaninger Straße 85 (um 1850), in dem sich das Lokal Bogenhauser Hof befindet.

Gemäß Ausschreibung soll mit dem Wettbewerb und der Preisverleihung nicht nur ein Anreiz für Fassadenrenovierungen unter Bewahrung der historischen Substanz geschaffen werden, sondern auch das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die kunsthistorische, architektonische und städtebauliche Bedeutung der Fassaden Münchner Häuser geweckt und gestärkt werden.

Anlass für den Fassadenwettbewerb war die Situation der Münchner Fassaden Ende der Sechziger Jahre. Viele Fassaden waren altersgrau. Bei Renovierungen wurden oft architektonische Details wie beispielsweise Stuckaturen entfernt, da sie dem damaligen Zeitgeschmack nicht entsprachen. So wurde der ursprüngliche Charakter zahlreicher aus der Gründerzeit und aus dem Jugendstil stammender Fassaden zerstört. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und um 1972 mit frischen Farben zu heiteren Olympischen Spielen beizutragen, hatte die Stadt den Fassadenwettbewerb gestartet.

Das Gebäude Ismaninger Straße 85, in dem sich das Restaurant Bogenhauser Hof befindet, steht unter Denkmalschutz.   Foto: hgb
Das Haus Hornsteinstraße 3 wurde mit dem Fassadenpreis 2023 der Stadt München ausgezeichnet.  Foto: hgb